In meinem Beitrag Teil 1 habe ich dir gezeigt, warum ein Brautstrauß weit mehr ist als ein gewöhnlicher Blumenstrauß. Es geht um Harmonie, Konzept und die vielen unsichtbaren Details, die ihn zu einem echten Unikat machen.
Aber ich weiß: Zahlen sprechen eine eigene Sprache. Und genau deshalb möchte ich dir heute zeigen, wie sich der Preis eines Brautstraußes tatsächlich zusammensetzt. Keine Emotionen, keine großen Worte – nur nackte Fakten, die dir helfen, die Kosten besser zu verstehen.

Was steckt wirklich hinter dem Preis? Ein Rechenbeispiel
Ein professioneller Florist kalkuliert nicht nur die Blumen, sondern auch die Arbeitszeit, die Betriebskosten und die Qualitätssicherung. Hier ein konkretes Beispiel für einen klassischen Brautstrauß mit Rosen und Eukalyptus:
1 – Materialkosten (Wareneinsatz)
Blumen und benötigte Materialien:
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10 Rosen à 2,50 € = 25,00 €
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Schleierkraut & Eukalyptus = 5,00 €
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Floristikbedarf (Draht, Band, Steckmasse) = 3,00 €
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Summe Materialkosten: 33,00 €
2 – Arbeitszeit & Personalkosten
Ein Brautstrauß entsteht nicht in fünf Minuten. Beratung, Zusammenstellung, Binden, Fixieren, Kühlen – alles braucht Zeit:
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Durchschnittlicher Stundensatz: 30–50 €
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Arbeitsaufwand: ca. 1,5 Stunden
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Lohnkosten: 1,5 × 30 € = 45,00 €
3 – Gemeinkosten & Betriebskosten
Blumen müssen frisch gelagert, transportiert und verarbeitet werden. Ein Florist trägt Kosten für:
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Miete, Strom, Kühlung, Transport, Werkzeuge, Ladenbetrieb
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Ein Aufschlag von ca. 40 % auf den Wareneinsatz deckt diese Kosten
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13,20 € Gemeinkosten
4 – Gewinnaufschlag
Ein Unternehmen muss nachhaltig arbeiten, um langfristig bestehen zu können. Ein Gewinnaufschlag von 25 % ist üblich:
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25 % von 91,20 € = 22,80 €
Endpreis für den Kunden: 114,00 €
Das ist der realistische Preis für einen individuellen, professionell gebundenen Brautstrauß. Und wenn du genau hinsiehst, erkennst du: Die Blumen selbst sind nicht der größte Kostenfaktor – es ist die Arbeit, die dahintersteckt.
Warum ist ein Brautstrauß teurer als ein Supermarkt-Strauß?
Vielleicht hast du dir schon mal gedacht: „Aber im Supermarkt kostet ein Rosenstrauß doch nur 20 €!“ Und ja, das stimmt – aber der Vergleich hinkt. Denn:
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Ein Brautstrauß ist maßgeschneidert. Er wird auf dich abgestimmt, perfekt an deine Hochzeit angepasst.
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Er hält den ganzen Tag. Die Bindetechnik sorgt dafür, dass er seine Form und Frische über Stunden bewahrt.
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Er erfordert Handwerkskunst. Floristen arbeiten mit speziellen Techniken, um Haltbarkeit und Ästhetik zu perfektionieren.
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Er ist ein Teil des Hochzeitskonzepts. Er harmoniert mit der Deko, deinem Kleid, dem Stil der Hochzeit.
Ein Hochzeitsstrauß ist eben nicht „nur ein Strauß“. Er ist das Ergebnis von Erfahrung, Detailverliebtheit und echter Handarbeit.
Fazit: Zahlen zeigen den Wert hinter dem Preis
Es geht nicht darum, dass „für Hochzeiten alles teurer ist“. Es geht darum, dass hier Profis am Werk sind, die mit Sorgfalt und Leidenschaft ein perfektes Ergebnis erschaffen.
Ich wünsche mir, dass diese Zahlen einen Aha-Moment auslösen. Dass du beim nächsten Angebot nicht nur die Summe siehst, sondern den Wert dahinter. Denn am Ende bleibt nicht nur der Strauß – sondern die Erinnerung an einen Moment, der für immer bleibt. Wie plant ihr eure Hochzeitsdekoration? Selber gestalten oder doch lieber zum Profi?
Schreibt es gerne in die Kommentare – ich bin gespannt was ihr, zu dem Thema, zu sagen habt
Im nächsten Beitrag werfen wir einen Blick auf das Brautstyling und warum auch hier viele Faktoren, die oft unterschätzt werden, eine Rolle spielen.
Herzliche Grüße Silvija
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